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Der Jogi in mir: meine Startelf zum WM-Auftakt gegen Australien

Der Jogi in mir

Der Jogi in mir

Das letzte Testspiel gegen Bosnien-Herzogowina ist gelaufen. Die Deutsche Fußball-Nationalmanschaft hat überzeugend mit 3 : 1 gewonnen. Noch knapp eine Woche, dann wird es ernst. Grund genug, die Vorbereitung zu bilanzieren. Wie fit sind unsere Kicker? Und wie überzeugend ist das System und das Team als Ganzes? Und vor allem: welche Spieler werden wohl in der Startelf zum Auftakt gegen Australien stehen?
Zunächst zum Testspiel gegen Bosnien-Herzogowina: Nach 20 Minuten geriet die deutsche Manschaft durch einen unglücklichen Abwehr-Versuch von Philipp Lahm, der Edin Dzeko anschoss, in Rückstand. Dunkle Vorahnungen waberten für einige Minuten nebelhaft durchs Stadion und trübten den deutschen Fan-Blick. Aber zum Glück: die Mannschaft zeigte Moral und pustete jeden Zweifel kraftvoll aus dem Stadion. Es entwickelte sich ein überlegenes Spiel der deutschen Mannschaft, die hinten einigermaßen sicher stand und vorne mit etlichen kreativen Spielzügen glänzen konnte. Vor allem Podolski und Özil wurden den Erwartungen gerecht. Phillip Lahm drosch das Leder nach einem beherzten Alleingang in den Winkel und unterstrich damit seine Kapitänsrolle. Dass im Anschluss nur noch zwei verwandelte Elfmeter (Schweinsteiger) eingenetzt werden konnten, ist zwar etwas dünne. Aber immerhin holten die eingewechselten Offensivkräfte Marin und Müller diese Elfer heraus. Was allerdings überhaupt noch nicht klappte, waren die Standard-Situationen. Weder bei Ecken noch bei Freistößen um den gegnerischen Strafraum herum konnte die deutsche Mannschaft etwas reißen. Das ist zu wenig. Allerdings werden die Standards ja auch üblicherweise erst am Ende einer Vorbereitung trainiert. Es bleibt also die Hoffnung, dass sich Jogi Löw und sein Team da noch das eine oder andere einfallen lassen.

Der Test brachte dem Jogi in mir einige – auch überraschende – Erkenntnisse. Nach meiner Überzeugung sollte das deutsche WM-Team mit folgender Startaufstellung in das Auftaktspiel gegen Australien (Sonntag, 12.07.2010, 20 Uhr) gehen:

Tor

Manuel Neuer hat das letzte Testspiel bestritten und scheint mir damit gesetzt. Es gibt auch keine Grund, ihm nicht zu vertrauen. Trotz seines jugendlichen Alters strahlt er Kraft und Frische aus.

Abwehr

Phillip Lahm ist nicht nur wegen seiner Kapitänsrolle hinten rechts unumstritten. Obwohl nun kurz in Metern, schafft er es immer wieder, auch Weltklassestürmern den Ball abzuluchsen. Flinkheit gepaart mit brilliantem Stellungsspiel – man spürt einfach die große internationale Erfahrung.

Auf der linken Seite hat Löw dem jungen Badstuber im Testspiel seine Chance gegeben, die er auch durchaus zu nutzen wußte. Ich vermute allerdings, dass im Auftaktspiel Marcel Jansen auf der linken Seite starten wird. Badstuber ist eher die Alternative in der Innenverteidigung, denn nach dem Ausfall von Westermann sind wir da recht dünn besetzt. Marcel Jansen wird nach seiner langen Verletzung behutsam an den Ernstfall herangeführt, und auch er kann trotz seines Alters die Rolle des linken Verteidigers sicherlich gut und offensiv ausfüllen.

Auch die Innenverteidigung scheint mir nach dem Testspiel klar zu sein. Neben Mertesacker wird Arne Friedrich verteidigen. Friedrich hat im Testspiel überzeugend gespielt, und es wäre geradezu fahrlässig, im Auftaktspiel noch eine neue Variante zu probieren.

Mittelfeld

Bastian Schweinsteiger ist längst aus der Rolle des ewigen Talents herausgeschlüpft. Er zieht das Spiel an sich, er lenkt und verteilt die Bälle. Im modernen Fußball kann diese Schaltzentrale nur noch im defensiven Mittelfeld angesiedelt sein. Denn das Spiel ist viel zu schnell geworden, als dass man es vorne einen Spielmacher ala Nummer 10 platzieren könnte. Schweinsteiger wird nach meiner Überzeugung eine überragende WM spielen.

Der Mann neben Schweinsteiger im defensiven Mittelfeld dürfte wohl Sami Kedhira sein. Er hat durch seine beherzten Vorstöße nicht nur die kreative Offensiv-Abteilung unterstützt, sondern auch die Defensiv-Arbeit entlastet. Im modernen Fußball gilt die alte Weisheit: Angriff ist die beste Verteidigung. Das Duo Schwensteiger / Kedhira ist sogesehen ein Traumpaar.

Vor diesen beiden spielt mit Sicherheit Mesut Özil. Auch er kann diese Weltmeisterschaft nutzen, um ein ganz Großer zu werden. Und ich denke, er wird das tun. Es gibt einfach keinen anderen Spieler in Deutschland, der so überraschende und kreative Spielideen einbringt und damit jede Abwehr aushebeln kann.

Neben diesen drei gesetzten Positionen sehe ich das deutsche Mittelfeld flexibel. Jogi Löw baut, den Gesetzen der Zeit folgend, von vornherein auf zwei Systeme: Wenn die deutsche Manschaft mit einem 4 – 2 – 3 – 1 System spielt, werden vermutlich Podolski links und Müller rechts in der Startaufstellung stehen. Alternativ dazu kann die Manschaft aber auch ein 4 – 4 – 2 spielen. In dem Fall sehe ich nur Podolski im Mittelfeld.

Marco Marin hat nach seiner Einwechslung im Testspiel gegen Bosnien-Herzogowina für sehr viel Schwung gesorgt, vor allem Dank seiner unberechenbaren Dribbelings. Ich würde als Bundesjogi jedoch erst mal auf Marin verzichten. Seine Stärke ist sicherlich der Überraschungsangriff, den er als Joker bzw Einwechselspieler viel besser ausspielen kann. Als Startspieler besteht zu leicht die Gefahr, dass sich die gegnerische Manschaft auf diesern Spielertyp einstellt.

Pjotr Trochowski hat sich nach dem Testspiel wohl auf die Ersatzbank gedribbelt. Irgendwie passten seine Spielweise und seine Aktionen nicht in das System. Aus meiner Sicht muss Trochowski eher auf die Jokerrolle spekulieren, obwohl er auch da nur dann Chancen hat, wenn er endlich mal überzeugende Flanlken abliefern kann. Das wird sich im Training zeigen.

Angriff

Wie bereits gesagt, ist der Sturm die Spitze des Systems. Aus meiner Sicht wird die deutsch Manschaft mit einen 4 – 2 – 3 – 1 beginnen – es ist die offensivere und kreativere Ausrichtung. Man kann mit diesem System das Spiel besser kontrollieren. Aus diesem Grund wird Deutschland das Spiel gegen Australien aus meiner Sicht mit nur einer Spitze beginnen. Und das sollte nach den Testspielen nicht Miro Klose, sondern Cacau sein. Er hat einfach wesentlich mehr Frische und Zugkraft gezeigt.

Allerdings hält Jogi Löw nicht ohne Grund an Miro Klose fest und baut darauf, dass er seine alte Spritzigkeit wiederfindet. Denn Klose ist nicht nur ein Kopfball-Ungeheuer, er ist vor allem ein „Mannschaftsstürmer“. Er hat einfach den Blick für die Mitspieler und kann sie, wenn besser postiert, optimal in Szene setzen. Nur: zuletzt hat das leider nicht merh so gut geklappt. Es bleibt abzuwarten, ob Klose seine Form zur WM wiedergefunden hat.

Im Falle eine 4 – 4 – 2 Systems sehe ich Klose neben Gomez in der Spitze. Denn beide können sehr effektiv nach hinten arbeiten. Das 4 – 4- 2 System ist ja eine eher defensive ausrichtung, bei der man überwiegend in der eigenen Hälfte positioniert ist und vor allem versucht, den Gegner zu stören. Da braucht man Stürmer, die auch in der eigenen Hälfte die Bälle holen können.

Aber wie gesagt: ich sehe gegen Australien nur Cacau in der Startelf.

Der Kapitän

Ich halte es inzwischen für ganz gut, dass Michael Ballack nicht mit im Boot ist. Denn ich glaube, dass die Mannschaft mit Philipp Lahm einen weitaus umsichtigeren und einfühlsameren Kapitän hat. Es sind einfach sehr viele junge und international unerfahrende Spieler dabei. Und ich denke, die teilweise hochnäsige und aggressive Art eines Michael Ballack hätte den einen oder anderen auch verschrecken können. Philipp Lahm scheint mir viel konstruktiver im Umgang mit den Mitspielern. Und das strahlt Sicherheit und Vertrauen aus.

Der Trainer

Jogi Löw ist ein Fels in der Brandung. Es ist bemerkenswert, wie überzeugt und auch überzeugend er die Mannschaft vorantreibt. Er läßt sich von außen überhaupt nicht in seine sachen hineinreden. Absolut richtig, denn jetzt gilt es Selbstvertrauen zu tanken. Und das geht nur, wenn man sich auf seine Stärken konzentrieren kann.

Fazit – eine starke Truppe

Also, zusammengefasst:

  • Neuer
  • Lahm – Merstesacker – Friedrich – Jansen
  • Schweinsteiger – Kedhira
  • Podolski – Özil – Müller
  • Cacau

Ich glaube, die deutsche Mannschaft ist eine echte Mannschaft und kann bei dieser WM sehr weit kommen. Meint Tipp gegen australien: 4 : 1. Yeahhhh…

Was meint ihr?

Viele ähnliche und andere Tipps findet man auch bei Sport1.de

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Kategorie: Fussball
| 5 Kommentare

5 Kommentare bisher

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  1. 6. Juni 2010 um 10:48 Uhr

    Flo sagt,

    So ein Unsiinn den du hier verzapfst. Klose ist kein KopfballUngeheuer. Höchstens mal gewesen. Und man braucht auch keinen einfühlsamen Kapitän sondern einen guten. Löw hat eine Truppe mit Typen ohne Ecken und Kanten. DIe hat er alle über die letzten 2 Jahre aussortiert und Ballack hat sich nun selbst verletzt.

  2. 6. Juni 2010 um 11:01 Uhr

    Missfeldt sagt,

    @Flo: richtig, ohne Ecken und Kanten. Aber genau das bringt die Ruhe, die für eine Turnier-Truppe nötig ist. Ich bleibe dabei: mit Ballack wäre gut gewesen, ohne ihn ist besser.
    Und: ein einfühlsamer Kapitän ist besser als ein Schreibhals – zumindest bei einer jungen Truppe.

  3. 7. Juni 2010 um 13:34 Uhr

    Webstandard-Blog sagt,

    „mit Ballack wäre gut gewesen, ohne ihn ist besser.“ Martin da muss ich dir widersprechen, für ein solches Turnier braucht man, vor allem wenn es auf des Messer Schneide steht, auf Erfahrung an. Auch wenn Lahm, Schweinsteiger und Klose eine Menge Länderspiele haben, besitzen sie nicht die Führungsqualität eines Ballacks‘ oder Frings‘, was nicht heißt dass diese kein Einfühlungsvermögen besitzen. Und Lahm ist schon allein aufgrund seiner Position auf dem Spielfeld schon viel zu weit weg von den meisten Mitspielern. Aber das ist mehr vor oder nach einem Spiel gefragt, denn während des Spiels kannst du keine Diskussionen führen, dort wird Tacheles geredet ;o)

  4. 7. Juni 2010 um 14:06 Uhr

    Missfeldt sagt,

    @Webstandard: ich glaube, dass Lahm oder Schweinsteiger absolut die Führungsqualität eines Ballack besitzen. Nur konnten sie das bisher nicht zeigen.

    Es ist aber letztlich egal: Ballack ist nicht dabei, und nun gilt es, das Beste aus der Situation zu machen. Das mit der Position ist schon richtig. Um so wichtiger, dass Schweini auch seine Verantwortung annimmt und die Truppe im Zweifelsfall antreibt.
    Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass die beiden das gut machen werden.

  5. […] habe es schon bei meiner Prognose der deutschen Startaufstellung gesagt: der Ausfall von Michael Ballack muss gar nicht so negativ gesehen werden. Klar: es fehlt […]

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