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Wird Christian Wulff Bundespräsident? – Katastrophen-Regierung taumelt

Merkel - Re for men?

Merkel - Re for men?

Aschewolke, Ölbohrloch … es gibt keine Katastrophe, die den Vergleich mit der derzeitigen Bundesregierung zu scheuen bräuchte. Nach dem Rücktritt von Horst Köhler als Bundespräsident dachten viele: schlimmer kann es nicht werden. Nach katastrophalem Regierungsstart, Zick-Zack-Kurs bei der Euro-Krise, ein peinlicher Koalitionszwerg, der reflexhaft prinzipiell immer genau das Gegenteil will, eine aufkommende Sparklausur-Tagung mit Sparpflicht inklusive Steuererhöhungszwang, und so weiter.

Die thumbs-down-Meldungen, denen die Regierung hinterher laufen muss, werden immer schlimmer, zumindest nicht weniger. Und nun das: ohne Not wurde die Kandidatin Ursula von der Leyen in zwei Tagen öffentlich verbrannt. Neu im peinlichen Theater: Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff.

Ich muss weg...

Ich muss weg...

Nach Roland Koch tritt damit nun der zweite „große“ CDU-Landesfürst ab, der die Regierung zwar immer mal wieder kritisch hinterfragt, aber das System Merkel im Grunde durch seine ruhige Art stets gestützt hat. Er war der letzte echte Rückhalt von Merkel. Die Kollegen aus Bayern haben sich sowieso nicht zum Ziel gemacht, die Regierungs-CDU zu unterstützen, sondern sich im Gegenteil nur auf Kosten des Koalitionspartners FDP zu profilieren (Ziel: 50+). Dann kommt ein wildgewordener Mappus-Neuling aus dem schwarz-gelben Baden-Württemberg und drischt ohne Not öffentlich auf den Umweltminister Röttgen aus der eigenen Partei ein. Jürgen Rüttgers ist weg vom Fenster, selbst wenn er noch einmal Ministerpräsident würde, quasi als fauler Kompromiss. Der Hamburger Ole von Beust spielt sowieso in einer anderen Liga, ebenso wie Harry Carstensen in Schleswig-Holstein. Und die anderen sind eher für den Briefkopf der Beamtenpost relevant. Wer regiert noch mal im Saarland? Ach ja, die Grünen. Kurzum: alle unterstützenden CDU-Größen, die mal etwas in die Waagschale zu werfen hatten, sind der Regierung weggebrochen. Es sieht finster aus. Denn eines sollte klar sein: als Bundespräsident wird Wulff den Fall der Regierung noch weniger aufhalten können als vorher.

Westerwelle: Merkels Bier

Westerwelle: Merkels Bier

Die Regierung taumelt. Ich würde sogar sagen: es treten offene Auflösungserscheinungen in der CDU zutage. Warum nur haben die Meinungsmacher in der CDU von der Leyen überhaupt so verheizen lassen? Die Frau hat doch einfach nur ihr Gesicht verloren. So etwas wirkt doch nach… Sogar die Stinkstiefel aus der FDP haben inzwischen bemerkt, dass der destruktive Klientelkurs nur den ganzen Dampfer ins Schlingern gebracht hat. Man zieht zwar in bewährter Manier zur echten Unzeit einen Knallbonbon aus dem Hut (Kopfpauschale, Krankenkassenbeitragserhöhung) – der gute Rössler hat wohl noch gar nicht gemerkt, was da los ist -, aber der Westerwelle-Gott ist plötzlich ganz zahm von der Bildfläche verschwunden. Es ist ein Trauerspiel. Die Regierung treibt mit einer Steuerfrau Merkel im Strom der Veränderungen, allerdings ohne Steuerrad. Kapitän Merkel ruft nur immer: „Achtung! Haltet Euch fest, wir rammen mal wieder einen Eisberg“ oder „Schon wieder ein Mann über Bord.

Gutes Argument für Steinmeier

Gutes Argument für Steinmeier

Und nun also Christian Wulff. Was zeichnet diesen Mann aus? Was befähigt ihn für das höchste Amt in diesem Staate? Zunächst einmal kann er keines der geforderten Kriterien vorweisen: er ist keine Frau, er sitzt nicht im Rollstuhl, er stammt nicht aus dem aktuellen Kabinett. Nichts. Laut Spiegel soll er sich selbst ins Spiel gebracht haben. Das liegt nahe, und zeigt, was der Mann kann: sich aufspielen und nach vorne drängeln. Ich will nicht sagen, dass mir eine Zensursula oder ein Schäuble lieber gewesen wären. Aber es ist schon masslos erschreckend, welche Qualitätskriterien aus den Regierungskreisen gestreut wurden.

Vielleicht sollte mal jemand die Merkel aufklären, dass Regieren und Reagieren verschiedene Dinge sind. Obwohl: warum eigentlich …

Wer sich mal das allglatte Image des smarten Vordrängler-Niedersachsen vor Augen führen möchte: christian-wulff.de

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Kategorie: Politik
| 3 Kommentare

3 Kommentare bisher

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  1. 3. Juni 2010 um 21:00 Uhr

    Jochen F. Uebel sagt,

    Schlimm finde ich die aggresiv-evangelikale Linie, die dieser Mann uns womöglich demnächst als seine »geistige Achse« (Westerwelle am 3.6.2010) verkaufen will: http://blog.esowatch.com/?p=1543

  2. 3. Juni 2010 um 21:31 Uhr

    Missfeldt sagt,

    @Jochen: Danke für den Link. Wusste ich gar nicht – eieiei…

  3. 18. Juni 2010 um 23:48 Uhr

    Sebastian Schneider sagt,

    Webmaster Friday: Herr über die Themenvielfalt werden…

    Wenn man eine Internetseite oder einen Blog startet, sollte man die Themen die man bringen will ernsthaft überlegen und die Abgrenzungen festlegen. Tut man das nicht, muss man sich überlegen wie die Themenvielfalt zu bewältigen ist. Damit wären wir auc…

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